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Ein alter Song aus dem Jahr 1968 von Manfred Mann. Später wird sich herausstellen, dass der Komponist und erste Interpret ein gewisser Joe Simon war. Joe Simon? „My name is Jack and I live in the back of the Greta Garbo home for wayward boys and girls“. Welche Bedeutung steckt dahinter? Zum Inhalt: San Francisco, Kalifornien Mitte der 1970er Jahre. Ein altes, mittlerweile unbewohntes Hotel an der Ecke Sutter Street – Laguna Street. Das „Kirkland“. Ein Tag vor seinem Abriss. Vor einigen Jahren nannte man es „the Greta Garbo home for wayward boys and girls“. In diesen Jahren war es der Treffpunkt der Gestrandeten. Es war die ausklingende Zeit der Hippiebewegung an der amerikanischen Westküste. Junge Menschen ohne festen Wohnsitz, Jugendliche, die nach einer neuen, besseren Welt suchten, fanden in diesem bereits ziemlich herunter gekommenen Haus Verbündete. Menschen, die scheinbar ohne Perspektive in den Tag hinein lebten, einzig geleitet von dem Gedanken, eine friedlichere und humanere Welt zu gründen. Das war gestern. Die Zeit des „Summers Of Love“ ist seit Jahren vorbei. Das alte Kirkland wird morgen abgerissen, vielleicht einem Parkhaus weichen müssen. Aber nachts kommt noch einmal Bewegung in die alten Räume des Hotels. Da ist Jack, der vorsichtig, völlig lautlos durch die Korridore und Zimmer schleicht. Ganz leise, um nicht entdeckt zu werden, durchstreift er die Orte und erinnert sich. Erinnert sich an die vielen unterschiedlichen Bewohner, an ihre Marotten, an ihre Ängste und Zweifel, aber auch an ihre bewusste Manie, das Leben gegen alle Konventionen zu zelebrieren. Aber da ist auch die Stimme seiner alten Mutter. Eine Stimme aus dem unsichtbaren Hintergrund, die ihren Sohn Jack noch immer versucht auf ihren, den richtigen Weg zu lenken. Eine Stimme, die alle seine Handlungen kommentiert und zu manipulieren sucht. Wer ist Jack. Ist er real? Eine Erscheinung? Eine Erinnerung? Was an den Geschichten ist real, was fiktiv? – My name is Jack and I live in the back Die gesammelten kurzen Einzelepisoden sind in einer Geschichte gebündelt. Parallel ist die Figur „Jack“ in Zeichnungen sichtbar geworden. Nicht eindeutig bestimmbaren Alters, schwarz gekleidet, eine Augenmaske tragend, ist „Jack“ der Protagonist der Geschichte. Er wird allein, ohne Nebenfiguren, ohne Hintergrund in immer wieder neuen Posen gezeigt. Die dritte, für die Erzählung wichtige Komponente, ist das auffallende Layout. Einzelne Wörter oder Textabschnitte werden farbig herausgestellt oder durch unterschiedliche Schriftgrößen hervorgehoben, beziehungsweise zurückgestellt. Dadurch entsteht eine lebendige, fast hörbare Atmosphäre, die den Eindruck eines Bühnenstückes erweckt. Alle drei Bauteile: Wort – Bild – Layout reiben sich aneinander oder ergänzen sich dort, wo ein Teil allein die Wirkung nicht erzielen kann. Daraus ist ein 72 Seiten starkes Buch entstanden, das die fiktiven Ereignisse um das geheimnisvolle Hotel erzählt. Die technisch aufwendigere Verarbeitung des Buches, in Form einer Japanischen Bindung, verstärkt den Eindruck, es handele sich bei dem Werk um nur eine einzige, abrollbare Zeichnung von mehr als 17 Metern Breite.
My name is Jack and I live in the back / Bernhard Skopnik
erschienen im b-skopnik-eigenverlag 2019
Link: b-skopnik-eigenverlag
Japanische Bindung, Hardcover
26 x 20 cm, farbig
Kontakt: info@b-skopnik.de